Tägliche Archive: August 15, 2015


60 Jahre nach seiner Gründung hat sich der Feltrinelli-Verlag in ein Kulturunternehmen verwandelt, das nicht nur Bücher herstellt und verkauft, sondern ebenso einen TV-Sender betreibt und sogar für gutes Essen sorgt. Mailand. Das Gebäude, das bei der Porta Volta in Mailand merkwürdig gotisch spitz 32 Meter hoch in den Himmel wächst, ruft Vergangenheit wach. Denn hier, am ehemaligen Stadttor vor dem Monumentalfriedhof der lombardischen Metropole, besaß Anfang des vergangenen Jahrhunderts eines der größten Holzunternehmen Italiens, die Feltrinelli Legnami, Lagerflächen. Der Haupterbe des Unternehmens, zu dem auch eine Bank gehörte, war Giangiacomo Feltrinelli (1926-1972). Doch der interessierte sich weniger für Industrie- und Bankgeschäfte und investierte lieber in Kultur. 1949 gründete er eine Bibliothek zur Erforschung der Arbeitergeschichte und dann 1955 einen eigenen Verlag. Die Bibliothek, die inzwischen in eine Stiftung überführt wurde (Fondazione Feltrinelli) bekommt nun nach Plänen des Züricher Architekturbüros Herzog & de Meuron einen neuen Sitz – eben an der Porta Volta auf dem alten Feltrinelli-Grundstück. In einem gewissen Sinne sei man also nach Hause zurück gekehrt, sagt Carlo Feltrinelli, – „um die Zukunft anzugehen“. Der 52jährige Sohn von Giangiacomo und Inge Feltrinelli führt heute das Unternehmen.

„BEI UNS IST IMMER WAS LOS“