Der Kinobesuch in Italien geht zurück. Vor allem die treuen Besucher fehlen
Als das Kino noch Träume weckte – „Nuovo Cinema Paradiso“, Film von Giuseppe Tornatore (1998)
Mailand – Während in Venedig auf der Film-Biennale die Goldenen Löwen vergeben werden, verliert das Kino in Italien bei treuen Anhängern. Nach einer gerade vom Statistikamt ISTAT veröffentlichten Untersuchung für das Jahr 2017 hat langfristig die Zahl derjenigen abgenommen, die sieben oder mehr Filme pro Jahr im Kino sehen: 7,7 Prozent (2012: 9,9 Prozent) aller Italiener über 6 Jahre alt. 49,6 Prozent geht mindestens einmal ins Kino. Insgesamt zählt ISTAT 28,4 Millionen Kinobesucher für 92 Millionen Eintritte (- in Deutschland 122 Millionen Eintritte). Die meisten davon in den Regionen des Zentrums (54,5 Prozent) vor denen des Nordens (50,2 Prozent) und denen des Südens/der Inseln (46,8/44,6 Prozent).
Italienische Kinobesucher zeichnen sich in der Regel durch eine höhere Schulbildung aus. Der Anteil von ihnen bei Hochschulabgängern wird mit rund 70 Prozent angegeben, der von denen mit Abiturabschluss oder mittlerer Reife mit 57 bzw. 24 Prozent. Als Grund von Nichtkinogängern wird u.a. die Verbreitung von Filmen im Fernsehen und das Internet sowie DVD-Angebote als alternative Konsumquelle genannt. Das beliebteste Genre ist die Komödie vor dem Actionfilm und den dramatischen Stoffen.
Knapp ein Drittel Filme aus Europa
Im Untersuchungsjahr 2017 kamen 536 Filme in die italienischen Kinos (Quelle: Anica). 65 Prozent davon waren Produktionen aus den USA, 31 Prozent aus der EU (Italien allein: 18 Prozent). Es gibt im Land 1204 Kinounternehmen mit 3510 Leinwänden (- in Deutschland 1672 bzw. 4800). Im internationalen Ranking der Top 20 Kinomärkte ohne die USA, das unangefochten von China angeführt wird, liegt Italien auf dem 13. Platz (Deutschland Platz 7).
Schautafel ISTAT