In Cremona


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Vom Müll befreit sind Plätze und Wege – putzen für Ostersonntag

Cremona, ein Tag vor Ostern 2016 – Sonnabends ist Markttag. Rund um den prächtigen Dom reihen sich die Stände mit Obst, Gemüse und allerlei Gebrauchswaren. Gegen Mittag ist Schluss, dann rollen die Putzkommandos an, und es gibt wieder Platz für die Radfahrer, die zur Stadt gehören wie der an ihrem südlichen Rand geruhsam vorbeifließende Po. Am Nachmittag spaziert oder radelt man auf den Vordeichen bis zum Dorf Bosco und wieder zurück. Bei Bosco zieht sich ein Naturpark um den Bach Morbasco bis hin zum Fluss, wo die Leute sich im Sommer am sandigen Ufer sonnen und ganz Mutige ins Wasser springen. In der Stadt sammeln sich die, die letzte Einkäufe für Ostern erledigen wollen. Ein paar Touristen zieht es ins neue Museo del Violino. Bei frühlingshaften Temperaturen bereden Einheimische in den Bars und den Cafés unter dem Torrazzo, dem mit 112 Metern höchsten Glockenturm Italiens, Lokalnachrichten. Ein 24jähriger Marokkaner hat sich das Leben genommen. Er ist vom vierten Stock eines Wohnhauses, wo er mit seinen Eltern lebte, in die Tiefe gesprungen. Ein möglicher Autobahnzubringer von Mantua zur Strecke Piacenza – Cremona – Brescia entzweit den in der Provinz regierenden Partito Democratico. Der linke Flügel ist dagegen. In einem Mafia-Prozess in Reggio Emilia kommen immer mehr Einzelheiten über die Aktivitäten der ’Ndrangheta zwischen der Lombardei und der Emilia-Romagna ans Licht. Tauschgeschäfte zwischen Politik und Verbrechen wie eh und je, du gibst mir Stimmen, ich gebe dir öffentliche Aufträge. Ungerührt strömt der Po nach Osten dem Meer zu.