IN PARTNERSCHAFT MIT FRANKFURT


Neustart der Mailänder Buchmesse „Tempo di Libri“ im März. Die Buchmesse unterstützt die Veranstaltung mit ihrem Fellowship Programm

Copyright: AIE

Vorstellung vom Tempo di Libri u.a. mit Bürgermeister Giuseppe Sala (3. v.l.) und Regionalpräsident Roberto Maroni (4.v.l.). Rechts außen der Messedirektor Andrea Kerbaker

Mailand – Die vom italienischen Verlegerverband AIE veranstaltete Messe „Tempo di Libri“ (Zeit für Bücher“) möchte sich neben dem Turiner „Salone del Libro“ als zweite große italienische Buchmesse etablieren. „Tempo di Libri“ findet dieses Jahr vom 8. bis 12. März auf dem zentrumsnahen Gelände der Mailänder Stadtmesse (Fieramilanocity) statt. Wie im vergangenen Jahr erfolgreich erprobt wird parallel ein Milan International Rights Center eingerichtet (8. bis 10. März), für das sich bereits Verlagsvertreter und Literaturagenten aus 30 Ländern angemeldet haben. „Tempi di Libri“ hat in Partnerschaft mit der Frankfurter Buchmesse ein „Frankfurt-Milan Fellowship Programm“ organisiert, das am 6. und 7. März eine internationale Delegation von Vertretern der Verlagsbranche die Gelegenheit geben wird, den italienische Buchmarkt genauer kennen zu lernen.

Hinter den Erwartungen zurück

Tempo di Libri hatte sich mit dem Untertitel „Internationale Messe des Verlagswesens“ auf Initiative des AIE im vergangenen Jahr als Konkurrenz zum Salone del Libro konstituiert, nachdem der Turiner Buchsalon eine enge Mitverantwortung des in Mailand ansässigen Verlegerverbandes abgelehnt hatte und zudem nach finanziellen Ungereimheiten in eine organisatorische Schieflage geraten war. Allerdings blieb die erste Ausgabe der wohl auch etwas eilig aus der Taufe gehobene Mailänder Messe im vergangenen April mit knapp 70.000 Besuchern hinter den Erwartungen zurück (– siehe auf Cluverius „Der Mailänder Weg“). Sie wurde deshalb vom weitläufigen Messegelände der Fiera Rho am Stadtrand in die etwas intimerer Anlage der Stadtmesse verlegt. Gleich geblieben ist eine Ausstellungsfläche von rund 35 Tausend Quadratmeter, auf der nach jetzigem Stand knapp 400 Verlage vertreten sein werden.

Insgesamt sind rund 650 Veranstaltungen an den fünf Messetagen geplant, erwartet werden an die 900 Autorinnen und Autoren. Neben dem wie im vergangenen Jahr deutlich auch auf ein Fachbesuchern fokussierten Programm wird sich Tempo di Libri unter Leitung des Kulturmanagers Andrea Kerbaker als eine Verkaufsmesse ebenso dem breiten Publikum öffnen. Laboratorien werden in Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten eingerichtet. Die einzelnen Messetage stehen unter programmatischen Schwerpunkten wie „Frauen“ (Donnerstag), „Rebellion“ (Freitag), „Mailand“ (Samstag), „Image/Abbilder“ (Sonntag) und „digitale Welt“ (Montag). Die Messe wird täglich von 10 bis 20.30 Uhr (am Freitag und Samstag bis 22 Uhr) geöffnet sein, der Eintritt kostet 10 Euro, ab 17 Uhr dann nur noch 5 Euro.

Mit internationaler Ausrichtung

Der AIE-Präsident Ricardo Franco Levi betonte auf der Pressekonferenz, mit der die Mailänder Messe am 14.2. vorgestellt wurde, die internationale Ausrichtung der Veranstaltung, und stellte dabei die Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse heraus. Auf der Veranstaltung wurde Buchmessenchef Jürgen Boss mit dem Satz zitiert, dass die Zusammenarbeit mit Tempo di Libri „den Mitglieder des Fellowship Programms die Möglichkeit geben würde, die neue Messe und den italienischen Buchmarkt gründlich kennen zu lernen.“ Seit 20 Jahren habe das Fellowship Programm Verleger, Literaturagenten und Lektoren aus 16 Ländern in einem „lebendigen Netzwerk“ zusammen geschlossen.

Der durch seine volkstümliche Lebhaftigkeit bekannte Turiner Buchsalon findet in diesem Jahr zum 31. Mal vom 10. bis zum 14. Mai auf dem Lingotto-Messegelände statt. Beobachter hoffen langfristig auf ein fruchtbares Miteinander der Mailänder und der Turiner Messe etwa nach dem Vorbild der Arbeitsteilung von Frankfurt und Leipzig.

Verlegerverband AIE (Mailand): www.aie.it
Messe Tempo di Libri (Mailand): www.tempodilibri.it
Messe Salone del Libro (Turin): www.salonelibro.it