Tägliche Archive: Mai 22, 2008


Wie in Italien der Film „Il vento fa il suo giro“ von Giorgio Diritti durch Mundpropaganda sein Publikum fand Mailand (2008) – Im Cinema Mexico, einem unabhängigen Mailänder Vorstadtkino, wird in diesen Tagen ein Rekord angezeigt. Seit zwölf Monaten steht hier der Film Il vento fa il suo giro (frei übersetzt: „Der Kreis des Windes“) des jungen Regisseurs Giorgio Diritti auf dem Programm. Er erzählt von Chersogno, einem halbverlassen Dorf in den piemontesischen Meeralpen nahe der französischen Grenze, wo noch Okzitanisch gesprochen wird. Als ein französischer Hirte mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen Schafen ins Dorf zieht, wird ihnen ein begeisterter Empfang bereitet. Doch nach und nach reiben sich die verschiedenen Kulturen aneinander. Die Neuen werden zu Fremden und die Integration scheitert schließlich. Die Angst vor dem Anderssein Ohne ideologischen Fingerzeig thematisiert der Regisseur die gleichsam archaische Angst vor dem Anderssein und dem Fremden. Giorgio Diritti, ein Schüler von Normanno Olmi, dem bewegende Szenen und großartige Natureindrücke gelingen, erzählt das mit einer fast dokumentarischen Bildersprache. Bis auf die Hauptdarsteller Thierry Toscan und Alessandra Agosti treten Laien aus den okzitanischen Tälern auf. Man redet Okzitanisch und Französisch (jeweils untertitelt) sowie Italienisch. Wenn das deutsche Wort „Heimatfilm“ nicht falsche Assoziationen wecken […]

DER KREIS DES WINDES