Tägliche Archive: April 19, 2009


Die Kulturlandschaft der Abruzzen nach dem Erdbeben vom 6. April, die Ängste und Hoffnungen der Menschen und Berlusconis Liste für Hochzeitsgeschenke L’Aquila (April 2009)- Die Seitenmauer der prächtigen Kirche ist aufgeplatzt wie nach einem Bombenangriff. Gesteinsbrocken liegen vor dem Längshaus von Santa Maria di Collemaggio, das Dach der dreischiffigen Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist über der Apsis eingestürzt und durch ein Seitentor kann man ins Innere blicken: nichts als Trümmer, Säulenreste, geborstene Architraven. Der schwere Arm eines mächtigen Krans zieht eine Plattform heraus, auf der zwei Feuerwehrleute stehen, die eine Holzverschalung sichern. Die Plattform schwebt langsam auf den Platz vor dem Längshaus, wo Italiens Kulturminister Sandro Bondi umringt von Sicherheitsbeamten, Feuerwehrleuten, Denkmalschützern und Journalisten darauf wartet, dass die Plattform abgesetzt wird. Unter den Journalisten wird gerätselt, ob Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der an diesem Tag eine der in Zelten eingerichteten Grundschulen eröffnet hat, sich auch zu dem Aufbau der Kulturgüter äußern wird. Kommt er oder kommt er nicht? Ein Symbol der Hoffnung Erst einmal kommt er nicht. Die Holzverschalung wird ohne ihn geöffnet und eine Madonna mit Kind kommt zum Vorschein, eine lebensgroße Terrakottagruppe eines heimatlichen Künstlers aus dem frühen 16. Jahrhundert. Bis auf Abbrüche an den Händen scheinen Mutter […]

ZWISCHEN DEN TRÜMMERN VON L’AQUILA