Tägliche Archive: August 23, 2015


Doch das Rossini Opera Festival steht an einem Scheideweg Pesaro. Das Rossini-Festival in der Adria-Stadt Pesaro erfreut sich einer ungebrochenen Beliebtheit. Am letzten August-Wochenende ist es mit einer Aufführung des „Stabat Mater“ zu Ende gegangen. In diesem Jahre kamen bei über 15.000 verkauften Karten mehr Besucher als jeweils in den Vorjahren – fast zwei Drittel davon aus dem Ausland – zu der dreiwöchigen Veranstaltung. Und das obgleich mit der „La gazzetta“ nur eine Neuinszenierung neben zwei Wiederaufnahmen („La gazza ladra“ und „L’inganno felice“) auf dem Programm standen. Die „Gazzetta“, eine eher selten gespielte Oper Rossinis aus seiner neapolitanischen Zeit von 1816, überzeugte in einer schwungvollen Inszenierung von Marco Carniti. Der Spanier Enrique Mazzola dirigierte das Orchester der Oper Bologna. Und der Beifall für Sänger und Sängerinnen wie die armenische Sopranistin Hasmik Torosyan oder den Bariton Nicolai Alaimo wollte kein Ende nehmen.

VIEL BEIFALL IN PESARO


  Urbino, Ende August – Italien ist reich an historischen Zentren. Doch wenige Orte lassen in ihrem Stadtbild die Atmosphäre längst vergangener Jahrhunderte so aufleben wie Urbino. Besonders wenn Wolken über die Stadt ziehen und die Reisebusse ausbleiben, kann man sich durch ihren Gassen streifend in den Einsamkeiten des späten Mittelalter und der Renaissance verlaufen. Viele Palazzi aber auch einfache Häuser sind liebevoll restauriert. Erinnerungstafeln, die selbst schon Geschichte scheinen, rufen längst verklungene Namen in die Gegenwart. Wer war der „architetto militare“ Commandino? Zauber verbreiten Kirchen und Kapellen, bleiben geheimnisvoll wie die gotischen Darstellungen im Oratorium des San Giovanni. Sogar wo die Besucher bei gutem Wetter in größeren Gruppen die Spuren eines Raffaels oder eines Federicus Dux aufnehmen, geht es unaufdringlich zu. „Benvenuti a Urbino – welcome to Urbino“ – der Schriftzug der regionalen Verkehrsgesellschaft begrüßt die Ankommenden am neuen Busbahnhof unterhalb der Porta Lucia, dem nach Renzo Piano schönsten Tor der Stadt. Der Bahnhof darunter – ein seelenloses Betonambiente. Zu Füßen von zehn Stockwerken mit Parkdecks und einem Einkaufszentrum, in dem viele Verkaufsflächen unvermietet bleiben. Kälter kann man nicht empfangen werden. Und wenn man von der Busstation mit dem Fahrstuhl hochfährt zur Porta Lucia muss man umsteigen – auf der […]

In Urbino