Tägliche Archive: Dezember 9, 2017


Das Kunsthistorische Institut in Florenz versteht sich 120 Jahre nach seiner Gründung als ein Labor für global vernetzte Wissenschaft. Zugleich führt der digitale Umbruch in Photothek und Bibliothek zu einer überraschenden Neubewertung analoger Medien. Florenz – Welche Aufgaben hat eine moderne Kunstgeschichte? Der Kunsthistoriker Gerhard Wolf sieht sein Fach „in der Verantwortung von großen Fragen“. Dazu gehören: Das kulturelle Erbe, das kollektive Gedächtnis, die visuelle und die materielle Kultur im weitesten Sinne. Der Wissenschaftler leitet zusammen mit Alessandro Nova das Kunsthistorische Institut in Florenz (KHI), das seit 2002 zur Familie der Max-Planck-Gesellschaft gehört. Das Institut, eine der ältesten kunsthistorischen Forschungseinrichtungen weltweit, feiert jetzt am 12. Dezember sein 120jähriges Bestehen.

„EIN EXTREM SPANNENDER ORT“


In Mailand decken Raum- und Lichtinstallationen von Lucio Fontana eine weitgehend vergessene Seite des Künstlers auf, der mit seinen aufgeschnittenen Leinwänden in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Mailand (Hangar Bicocca bis 25. Februar) Das Mailänder Piccolo Teatro, das gerade sein 70jähriges Bestehen feiert, begann 1947 in einem umgebauten Kinosaal in der Innenstadt der lombardischen Metropole mit den Aufführungen. Viele Besucher, die dieses historische Theater – heute eine von drei Spielstätten des Piccolo – besuchen, wissen nicht, dass sie unter der Decke eines der bedeutendsten italienischen Nachkriegskünstlers sitzen. Wer den Blick nach oben richtet, kann immerhin ahnen, dass Licht und Luft durch viele unregelmäßigen Löcher fallen, die kein anderer als Lucio Fontana in die Deckenverspannung gestanzt hatte.

GIOTTOBLAU UND LABYRINTHISCHE GÄNGE