Mit dem Dialogbuch „Erklär mir Italien!“ kann man zwar nicht Italien verstehen lernen, lernt aber Roberto Saviano besser kennen. Mailand – Man kann ein Land geographisch beschreiben, mit Hilfe von Daten lassen sich Gesellschaft und Wirtschaft analysieren, Prozesse in Politik und Kultur erkennen. Aber man kann kein Land „erklären“, Deutschland nicht und Italien schon gar nicht, in dem die regionalen Unterschiede größer sind als in jedem anderen westeuropäischen Land. Die Aufforderung im Buchtitel „Erklär mir Italien!“, zu der Giovanni di Lorenzo und Roberto Saviano einen munteren Dialog geführt haben, ist in diesem Sinne auch gar nicht als intellektuelle Aufforderung ernst gemeint. Sie entspricht eher einer Plauderstimmung, wie man sie zum Abschluss von einem guten Mittagessen, bei Diskussionen in der Bar oder ebenso bei Talkshows erleben kann.