Jürgen Hosemann hat mit „Das Meer am 31. August“ eine wundervolle Erzählung über die Langsamkeit und das Warten auf Veränderungen geschrieben Mailand/Grado – Das ist wie Urlaub vom Urlaub. Fast 24 Stunden verbringt der Ich-Erzähler am Meer, lässt die Familie hinter sich. Zwischen dem Morgenlicht, das flackert, „als könnte es jederzeit wieder ausgehen“, bis zur Nacht, als es so dunkel ist, „dass die Erinnerung das Einzige ist, was man sieht.“ Der Erzähler kann spüren, „wie der Tag durch mich hindurch zieht.“ Er beobachtet sich, indem er anderen zusieht. Indem er auf Veränderungen wartet. Im Licht. Im Wind. Im Meer. Indem er vieles notiert, um all das Unaufgeregte nicht zu vergessen. Eine Schwimmerin mit roter Badekappe. Ein Liebespaar auf den Felsen des Wellenbrechers. Einsiedlerkrebse im Priel. Schiffe auf dem Wasser. Und: „15 Uhr 35. Nichts.“