In Cagliari


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Blick in den Himmel vom alten Kreuzgang der Wallfahrtskirche Bonaria in Cagliari

Cagliari, Mitte April 2016 – Nach einem stürmisch kühlen Tag ist der Frühling zurückgekehrt. Die Schwalben jagen über die Dächer und, wo immer die Natur Boden findet, grünt und blüht es. Gelber Ginster überall. Baustellen erschweren Spaziergänge in der Innenstadt oder auf dem Kastell-Hügel. EU-Gelder sollen bei Instandsetzungen und Restaurierungen helfen. Die Zeitungen erinnern an ein Fährunglück der Linie Livorno Olbia vor 25 Jahren, bei dem 140 Personen ums Leben kamen. Noch immer sei die Schuldfrage nicht geklärt. Nach jüngsten Berechnungen des staatlichen Statistikamtes Istat bleibt Sardinen das Armenhaus Italiens. Die privaten Einkommen gingen gegenüber dem Vorjahr um über vier Prozent (Landesdurchschnitt 2,7 Prozent) zurück, die sardischen Provinzen Ogliastra und Medio Campidano liegen auf den letzten beiden Plätzen der 110 Provinzen Italiens. Cagliari hält immerhin Position 34.Dunkle Gedanken vertreibt ein Spaziergang am Meer. Man geht am Yachthafen vorbei, hinter der Mole Ichnusa führt ein für Fußgänger wie Fahrräder eingerichteter Brückenweg über das Wasser bis unterhalb das Hügels der Bonaria. Oben, vor der Wallfahrtskirche stehend, streift der Blick über die Altstadt, den Kastell-Hügel und die Bausünden rund herum. Die Basilika wurde in später Barockzeit neben einer mIttelalterlichen Kapelle errichtet, in der die einst wundersam angeschwemmte Marienstatue – sie hielt eine brennende Kerze in der Hand – heute noch gezeigt wird. Über dem dazugehörigen kleinen Kreuzgang strahlt tiefblau der Himmel. An den Wänden erzählen Schautafeln von Besuchen der Päpste. In der Mitte steht ein alter Brunnen, der „Pozzo della Solidarietà“, wo man aufgerufen wird, für die Armen Indiens zu spenden. An der Wand zum Ausgang reihen sich Automaten von your-best-break.com.