In Sestri Levante


© Cluverius
Sestri Levante und der Portobello-Hügel. Im Hintergrund der Golfo del Tigullio – gesehen vom Monte Castello aus

Sestri Levante im Februar – Wo im Sommer reger Badebetrieb und Vergnügungsangebote die kleine Stadt am Golfo del Tigullio mit fröhlich-lauten Rhythmen überziehen, herrscht unter winterlich blauem Himmel entspannte Ruhe. Viele Bars und Restaurants haben geschlossen. Die 18.000 Einwohner von Sestri Levante bleiben meist unter sich. Majestätisch gelangweilt kreisen Möwen über die kleine Baia del Silenzio und ihren verlassenen Strand bis zum Vorplatz der am Hügelrand von Portobello gelegenen Kapuziner-Kirche. In der Kirche leuchtet am Himmel der hübschen Krippe ein Gewitter auf, wenn sich Nacht über die dörfliche Weihnachtsszene legt und die Handwerker ihr Werkzeug ruhen lassen.

Am Wochenende  mischen sich ein paar Tagestouristen unter die Spaziergänger an der Strandpromenade der größeren der beiden Buchte des Ortes, der Baia delle Favole, in die der Bach Gromolo mündet. Und die Rentner im „Bocciogromolo“ schieben eine – allerdings lautstark kommentierte – ruhige Kugel. 

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In aller Ruhe – Bocciaspieler neben der Strandpromenade

Am nordwestlichen Horizont, wo das Vorgebirge von Portofino zu vermuten ist, tauchen Segel einer Regatta auf.  Wer unter den Tagestouristen gut zu Fuß ist, den zieht es zu einem Spaziergang von gut einer Stunde auf den Monte Castello. Es geht zunächst treppauf und dann steil auf meist felsigem Pfad zur Punta Manara hinauf. Atemberaubende Blicke auf das von einer Brise leicht gekräuselte Meer lohnen die Mühe. Im Südosten kann man bei klarer Sicht die Punta Mesco ausmachen, wo die Cinque Terre beginnen.

Auf Schnäppchensuche beim Sbarazzo

In der langen Gasse, die sich in von der Piazza Matteotti mit der Basilika Santa Maria di Nazareth durch das alte Zentrum von Sestri schlängelt, haben jetzt die Geschäfte Verkaufsstände aufgebaut. Am zweiten Wochenende im Februar ist in Sestri wie in den Nachbarorten von Lavagna bis Santa Margherita traditionell Zeit für den „Sbarazzo“, den letzten Winterschlussverkauf. Einheimische und Besucher sind auf der Suche nach einem Schnäppchen. Die Kaufleute klagen über die wachsenden Schwierigkeiten im Einzelhandel. Viele Läden mussten in den letzten Jahren schließen. Das Geschäft blüht eigentlich nur im Sommer, wenn die Touristen kommen – solange jedenfalls das Wetter mitspielt. 

Stimmungsvoll – Ruine des Oratorio Santa Caterina