Mailand


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Il Duomo – das Wahrzeichen der Stadt

 

Mailand und die Lombardei – ein paar Infos

In Mailand leben rund 1,35 Millionen Personen Menschen (Stand Ende 2013). Die Regionalhauptstadt der Lombardei ist der Einwohnerzahl nach die zweitgrößte Stadt Italiens hinter Rom. In Europa nimmt sie die 13. Stelle ein. In der Stadtregion Mailand leben zur Zeit etwas über 3 Millionen Menschen. Der weitere Einzugsbereich um Mailand zählt mit 7,5 Millionen Personen zu den dicht besiedelten Gebieten Europas. Die Stadt selbst weist eine Einwohnerdichte von 7500 Menschen pro Quadratkilometer auf und wird darin in Italien nur von Neapel übertroffen. Zum Vergleich: In München, das etwa ebenso viele Einwohner hat, leben nur 4500 pro Quadratkilometer. In Rom, wo fast doppelt so viele Menschen wohnen, sind es sogar nur knapp 2000 pro Quadratkilometer. Es geht also eng zu in Mailand.

Die Lombardei ist der Fläche nach die viertgrößte der 20 italienischen Regionen (hinter Sizilien, Piemont, Sardinien). Der Bevölkerung nach liegt sie mit 9,9 Millionen Einwohnern aber einsam an der Spitze – das sind mehr Menschen, als in ganz Österreich (8,5 Millionen) leben. Die wichtigsten Orte neben Mailand sind Brescia (mit 193.000 Einwohnern), Monza (123.000), Bergamo (115.000) und Como (85.000), die zugleich Hauptorte der gleichnamigen Provinzen (Kreise) sind. Dazu kommen noch die Provinzen Cremona, Lecco, Lodi, Mantua, Pavia, Sondrio und Varese. Die Lombardei grenzt im Norden an die Schweizer Kantone Tessin und Graubünden, im Osten an die italienischen Regionen Südtirol/Trentino und Venetien, im Süden an die Emilia-Romagna und im Westen an das Piemont.

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Der Lago di Como – Blick auf Bellagio

Landschaftlich wird sie von den Alpen im Norden (die höchste Erhebung ist der Piz Bernina mit 4000 Meter), im Süden vom Po (für auf 260 Kilometer Länge) beziehungsweise von dem Apennin des Oltrepò Pavese begrenzt. 40 Prozent der Oberfläche zählen zum Gebirgsland, 47 Prozent zur Ebene und , 13 Prozent zum Hügelland. Dem Po laufen von Norden Flüsse wie Ticino, Lambro, Adda (mit 313 Kilometer der längste Fluss der Lombardei), Serio, Oglio, Chiese oder Mincio zu. Die Lombardei umschließt rund 600 Kilometer Seeufer und bildet damit auch die größte Seenregion Italiens und des Alpenraumes. Dazu Zu ihr zählen unter anderem der Lago Maggiore (Ost- und Nordufer grenzen an das Piemont beziehungsweise an die Schweiz), der Lago di Lugano (zusammen mit der Schweiz), der Lago di Varese, der Lago di Como, der Lago d’Iseo und der Lago di Garda (Nord- und Ostufer gehören zum Trentino beziehungsweise zu Venetien).

Mailand war jahrhundertelang mit einigen Flüssen und Seen über ein ausgeklügeltes Kanalsystem (Navigli) verbunden, das heute teilweise noch erkennbar ist. Das Klima der Ebene ist kühl und manchmal nebelig im Winter sowie feuchtwarm bis heiß im Sommer. In den Gebirgszonen geht es kalt im Winter und frischwarm im Sommer zu. Um die Seen hat sich dagegen ein einzigartiges Mikroklima gebildet, das den Lebensraum für eine mediterrane Pflanzenwelt (Oliven, Zitronen) schafft und prächtige Naturanlagen hervorgebracht hat.

Mailand und die Lombardei sind der wirtschaftliche Motor Italiens. Hier hat rund die Hälfte der 200 größten Unternehmen seinen Sitz und finden die wichtigsten Messen statt. Die Mailänder Börse bestimmt das finanzielle Klima des Landes. Bekannte Hersteller (Armani, Cassina, Alessi) der Sparten Mode, Möbelbau und Design (Armani, Cassina, Alessi) prägen weltweit das Geschehen und sichern die Existenz einer Kette von Zulieferern. Die meisten Verlage, Werbeagenturen, Marktforschungsinstitute sind wie die wichtigsten Internetfirmen und privaten Fernsehstationen in und um Mailand zu finden. Nach einer Untersuchung der Handelskammer Mailand sind ebenso ein Fünftel aller privaten Kulturunternehmen des Landes in der Lombardei angesiedelt, bei denen sogar 30 Prozent aller Beschäftigten des Sektors Arbeit finden. Und – für viele überraschend – die Lombardei ist auch der größte landwirtschaftliche Produzent Italiens (und sogar der zweitgrößte in Europa).

Soviel Aktivitäten schlagen sich in (einem jedenfalls durchschnittlichen) Reichtum wider: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag im Jahr 2013 bei 33.500 Euro (Italien: 26.000 Euro, EU: 24.500 Euro) und war damit dem von Baden-Württemberg oder Bayern vergleichbar. Die Arbeitslosenzahl betrug im Frühjahr 2014 7,6 Prozent (Italien 12,7 Prozent).