Rom


Vor zehn Jahren bekam Rom das MAXXI geschenkt. Zaha Hadid schuf einen innovativen Museumsbau. Wegen Corona wird die Jubiläumsausstellung  verschoben Rom – Wer nach Rom fährt, sucht erst einmal nicht die Gegenwartskunst. Die Bühnen dafür in Italien sind Venedig, Mailand und Turin. Aber um die Hauptstadt auch museal der Zukunft zu öffnen, beschloss die Italienische Regierung in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre, in Rom den Bau eines Museums für die Kunst des 21. Jahrhunderts zu finanzieren. Vor genau zehn Jahren konnte das MAXXI, (Museo nazionale delle arti del XXI secolo) am 27. Mai 2010 mit mehreren Ausstellungen eröffnet werden.  Große Feierlichkeiten fallen nach dem langen Corona-Lockdown erst einmal aus. Immerhin bietet das Museum seit dem 22.Mai mit einem Notprogramm Besuchern wieder Eintritt.

KURVIGE GÄNGE, SCHRÄGE GALERIEN


Die Familie Agnelli kehrt ins Mediengeschäft zurück und übernimmt die Mehrheit der Gedi-Gruppe (la Repubblica, L’Espresso , HuffPost u.a.). Und schon wechseln die Chefredakteure Mailand/Rom –  Stühlerücken in der italienischen Medienlandschaft: Maurizio Molinari, bis vor ein paar Tagen noch Chefredakteur der Turiner Tageszeitung La Stampa, ersetzt Carlo Verdelli auf dem Chefposten der römischen la Repubblica. Wirtschaftsexperte Massimo Giannini, lange Zeit Vizechef der Repubblica und zuletzt Leiter des privaten Radio Capital, wird Chefredakteur der Stampa. Von der Stampa wechselt Mattia Feltri (Leiter der Hauptstadtredaktion Rom) in die Chefetage der italienischen Ausgabe der Huffington Post. Dieses Personenkarussel hat ein Player in Gang gebracht, der sich lange Zeit aus dem italienischen Mediengeschäft rausgehalten hatte: John Elkann,  der 44jährige Enkel des „Avocato“ Giovanni Agnelli, und Vorstandsvorsitzender u.a. von Exor, der Finanzgesellschaft der Familie Agnelli, die (der niedrigen Steuern wegen) in Amsterdam residiert.

SIE SIND WIEDER DA



Vor 500 Jahren starb der „göttliche“ Raffael. Die Jubiläumsausstellung in Rom wird am 2. Juni wieder eröffnet und bleibt bis zum 30. August zu sehen. Rom (Scuderie del Quirinale bis 30.8.) – Am Anfang steht der Tod. Mit einer perfekt nach Originalmaßen errichteten Kopie des Grabmals aus dem Pantheon beginnt die römische Jubiläumsausstellung zum 500. Todestag des Malers, Architekten und Altertumsforschers Raffael Sanzio in den Scuderie del Quirinale (in Zusammenarbeit mit den Uffizien Florenz), die deshalb im Titel die Lebensdaten umdreht: „Raffaello 1520-1483“. Eine Ausstellung mit prächtigen Leihgaben aus aller Welt von den Porträts (etwa des Baldassarre Castiglione aus Paris) bis zu den Madonnenbildern (zum Beispiel die „Madonna Tempi“ aus München), von Historienbildern („Traum eines Ritters“ aus London) bis zu Zeichnungen und Architekturentwürfen. Und am Ende einer Perlenkette von über 200 Exponaten steht das Selbstporträt des jugendlichen Genies im Alter von 23 oder 24 Jahren aus den Uffizien.

DAS GEWISSE ETWAS


Briefe aus der Quarantäne (10): Die Mundmaske als Placebo und Raffaels Tod in Zeiten von Corona Mailand (5. April) – Palmensonntag, der neunundzwanzigste Tag im Ausnahmezustand. Jetzt heißt es Masken tragen. Oder zumindest ein Tuch, einen Schal vor Mund und Nase halten, wenn man nach draußen geht. Das ist die jüngste Verordnung der Region Lombardei. Ob es etwas nützt? Bei den (wenn überhaupt) erhältlichen Masken ist die Wirkung, was den Schutz vor Ansteckung angeht, höchst umstritten, bei Tüchern oder Schals sogar witzlos. Aber wer sich nicht daran hält, wird in der Schlange vorm Supermarkt böse angeguckt. Massimo Gramellini hat gestern in seiner Rubrik „Il Caffè“ im Corriere della Sera weise von seiner „mascherina-placebo“ gesprochen. Er setze sie nur in Gegenwart von anderen auf, „um mir einzubilden, dass sie mich wenigstens vor ihren Urteilen schützt.“

BUNTE MASKEN, SCHWARZE TÜCHER



Ella Baffoni e Peter Kammerer ricordano Aldo Natoli, un comunista senza partito Roma – Aldo Natoli nacque a Messina il 20 settembre 1913. Laureatosi in medicina e chirurgia, fu inviato dall’Istituto italiano del cancro (presso l’ospedale regina Elena di Roma) all’Institut du cancer di Parigi nel 1939; fece da collegamento tra la centrale francese del PCI e l’interno, anche grazie al fratello maggiore Glauco Natoli, che in quello stesso periodo era incaricato di letteratura italiana presso l’Università di Strasburgo. Al rientro in Italia fu arrestato per attività clandestina insieme ad un gruppo di militanti di Avezzano (tra cui Bruno Corbi e Giulio Spallone) e condannato a cinque anni di carcere dal tribunale speciale per la difesa dello Stato. Dopo tre anni di reclusione a Civitavecchia, nel dicembre del 1942 fu scarcerato grazie al provvedimento di amnistia e indulto del 17 ottobre 1942 e partì militare. Dopo l’8 settembre 1943 entrò a far parte dell’organizzazione militare del Comitato di Liberazione Nazionale, fondando con Mario Alicata la redazione clandestina de L’Unità.

UNA VISIONE LUCIDA