Pesaro im Januar. Was bringt das Jahr 2016? Zu Beginn einen strahlenden Neujahrstag und einen langen Spaziergang am Meer. Kilometerlang zieht sich der breite Sandstrand Richtung Fano hin. Die tiefe Vormittagssonne scheint ins Gesicht, kaum merklich geht ein Wind. Hier und da tollen Hunde ausgelassen, gelegentlich begegnet man Joggern – sportlich auch am ersten Tag des Jahres. An der blauen Linie des Horizonts tauchen weiße Segel auf. In der Weite relativiert sich, was die Auguren in den Medien laut raunend für das neue Jahr erwarten. Einen Bürgermeister der Grillini in Rom, Giuseppe Sala für den Job in Mailand. Juve gewinnt das Campionato, für das Festival von Sanremo ist ein offenes Rennen vorausgesagt. Italien könnte sich militärisch in Libyen (mit UNO-Mandat?) engagieren und der Flüchtlingsstrom wird nicht abbrechen. Auch 2016 schafft es keiner, das Geheimnis der Identität von Elena Ferrante zu lüften. Sicher scheint allein: uns erwartet der heißeste Sommer seit langem. Nur Geduld – flüstern die Wellen, die leise ans Ufer schlagen.