„Excelsior“ von Salvo Lombardo auf dem Festival des modernen Tanztheaters MilanOltre. Insgesamt bietet das Festival im Teatro Elfo Puccini 13 Produktionen
Mailand (Teatro Elfo Puccini) – Das 34. Festival MilanOltre führt endlich nach einer unerträglich langen Zeit des Lockdowns wieder Publikum ins Mailänder Teatro Elfo Puccini. Das Festival zeigt in diesem Jahre 13 Produktionen des gegenwärtigen Tanztheaters in Italien. Es hatte Mitte September mit Cristina Kristal Rizzo (Florenz) begonnen und endet Mitte Oktober mit dem Spellbound Contemporary Ballet (Rom). Zum ersten Mal in Mailand führte jetzt Salvo Lombardo mit seiner römischen Gruppe Chiasma Excelsior auf.
Ausgehend vom Gran Ballo Excelsior, der 1881 an der Scala die westliche Zivilisation und den jungen italienischen Einheitsstaat feierte , möchte Salvo Lombardo mit seiner römischen Gruppe Chiasma diese Zivilisation heute und den damit verbundene Nationalismus in Frage stellen. Tanz, Theater, Video führen eine konfuse, in sich gespaltene Welt zwischen Konsum und Ökologie, Sex und Gewalt, Fortschritt und Zerstörung vor.
Viele Anspielungen (etwa an Cesare Lambrosos rassenbiologische Studien oder an Manets Gemälde „Frühstück im Grünen“) sind wohl nicht sofort verständlich und lassen teilweise ratlose Zuschauer zurück. Dennoch wurde die 2018 zum ersten Mal aufgeführte und seitdem immer wieder leicht veränderte Arbeit vom Publikum im Elfo Puccini mit viel Beifall bedacht.
Chiasma/Salvo Lombardo – Excelsior. Idee, Choreografie und Regie: Salvo Lombardo. Mit u.a. Jaskaran Anand, Cesare Benedetti, Lily Brieu, Lucia Cammalleri, Leonardo Diana, Fabritia D’Intino, Daria Greco. Musik: Fabrizio Alviti. Kostüme: Chiara Defant. Bühne/Licht: Daniele Spanò, Luca Brinchi. Video: Isabella Gaffè, Filippo Berta. Produktion: Associazione Culturale Chiasma, Rom 2018
Hier ein Trailer zu „Excelsior“ (aus dem Jahr 2019)
Und hier zu einer Tanzsequenz des „Gran Ballo Excelsior“ aus einer Inszenierung der an der Scala 2002
Die Spielzeit des Teatro Elfo Puccini 20/21 (Info hier) beginnt am 16. Oktober mit Ferdinando Bruni und Elio De Capitani in „Diplomazia“ von Cyril Gely (Regie: De Capitani/Frongia):