SCHNELL NOCH IN DIE UFFIZIEN


Das bedeutendste Kunstmuseum Italiens revolutioniert die Eintrittspreise

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Wenn der Frühling kommt, steigen die Eintrittspreise – Botticellis Primavera in den Uffizien

Florenz/Mailand – Unter den großen europäischen Museen kann man die Uffizien bislang zum Schnäppchenpreis besichtigen. Zwischen 17 und 20 Euro kosten die Tickets fürs Louvre (Paris), den Prado (Madrid), das Belvedere (Wien) oder das Rijksmuseum (Amsterdam) – die Uffizien, Italiens bedeutendstes Kunstmuseum (2,9 Besucher im Jahr 2016) gibt sich bislang mit 8 Euro (plus 4 Euro Gebühr bei Vorbuchung) zufrieden. Einen Aufpreis (zusätzlich 4,50 Euro) wird nur bei Sonderausstellungen wie gerade bei der über Sangallo verlangt. Doch das wird sich bald ändern.

Tickets nach Saison gestaffelt

Eike Schmidt, der Freiburger Chef der Uffizien, und seine Mitarbeiter haben monatelang die Besucherbewegungen studiert und ein neues System für die Eintrittspreise entwickelt, das unter den großen Museen wohl auch international einmalig ist: der Preis des Tickets hängt zukünftig von der Saison ab. Von März bis Oktober schnellen die Kosten auf 20 Euro (plus wie gehabt 4 Euro bei Vorbuchung) hoch, in der Nachsaison werden 12 Euro erhoben. Für Sonderausstellungen will man dagegen in Zukunft keinen Aufpreis mehr verlangen. Es sei nicht richtig, so Schmidt, dass die Besucher für die Entscheidungen von Kuratoren etwas extra bezahlen müssten. Und was die neuen variablen Eintrittspreise angeht, sagt der Direktor dem Corriere della Sera: „Die Uffizien müssen wieder zur Avantgarde unter den Museen werden.“

Verbund mit dem Palazzo Pitti

Zum neuen Ticketsystem gehört auch ein Verbund mit den Museen des Palazzo Pitti und den Boboli Gärten. Die Einzelpreise steigen sowohl für den Palazzo Pitti von bislang 8,50 Euro auf 16 Euro in der Hoch- und 10 Euro in der Nebensaison als auch für die Boboli Gärten von 7 Euro auf 10 bzw. 6 Euro. Mit einem Verbundticket wird man innerhalb von drei Tagen je einmal Uffizi, Pitti und Boboli zum Preis von 38 Euro von März bis Oktober und 18 Euro von November bis Februar besichtigen können.

Eike Schmidt, Direktor der Uffizien seit 2015

Eike Schmidt, Direktor der Uffizien seit 2015

Und schließlich werden auch Jahreskarten eingeführt: 50 Euro für die Uffizien, 35 Euro für die Museen des Palazzo Pitti und 25 Euro für die Boboli Gärten – 70 Euro für alle drei Einrichtungen zusammen. Damit möchte Schmidt vor allem die Einwohner von Florenz wieder mehr an diese Museumsanlagen binden. Und die Besucherströme entzerren, die dazu führen, dass sich vor den Uffizien lange Schlangen bilden, wenn die Aufnahmefähigkeit von 900 Besucher erreicht ist. Ab 1. März 2018 geht es los mit den saftigen Preisen, die Tickets für die Nachsaison werden bereits ab dem 1. November 2017 erhoben. Wer Botticellis Primavera oder die Venus Medici noch zum Schnäppchenpreis erleben will, sollte sich sputen.

Info: www.uffizi.org