Tägliche Archive: Februar 1, 2016


500 Jahre Ghetto (1) – ein Gespräch mit dem Historiker Romedio Schmitz-Esser vom Deutschen Studienzentrum Venedig     Der Historiker und Kulturwissenschaftler Romedio Schmitz-Esser leitet das Deutsche Studienzentrum Venedig. Die interdisziplinäre Einrichtung, die hauptsächlich von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird, fördert seit 1972 wissenschaftliche Arbeiten und Projekte zur Geschichte und Kultur Venedigs und seiner ehemaligen Herrschaftsgebiete. Junge Wissenschaftler aber auch Künstler werden vom Studienzentrum mit Stipendien unterstützt. Laufende Forschungsprojekte reichen von den Beziehungen Venedigs und seines Hinterlandes mit dem asiatischen Raum im Mittelalter bis zur Unterdrückung des Jazz in Venedig während des Faschismus oder der Erarbeitung einer Luigi-Cherubini-Werkausgabe. Zu den Schwerpunkte im Jahr 2016 gehört auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte des jüdischen Ghettos, das im März 1516, also vor genau 500 Jahren, von der Serenissima per Gesetz eingerichtet wurde. Es ist das erste Ghetto der Geschichte überhaupt.

„IN GEWISSER WEISE WAR VENEDIG AUCH EIN TOLERANTER ORT“


Bozen, Anfang Februar 2016 – Blau leuchtet der Himmel über dem Waltherplatz. Auf den Talferwiesen vor dem Museion sonnen sich die Menschen. Im müden Flussbett rinnt das Wasser gemächlich zu Tal. Ist das ein Winter? Graugrün zeigen sich die Gipfel rund um die Südtiroler Landeshauptstadt. Kein Schnee nirgends, dafür muss man schon höher hinauf. Manch einer macht sich Sorgen. Auch um Schengen. Eine Grenzschließung am Brenner wäre „indirekt auch eine Ohrfeige für die Südtiroler Autonomie“, schreibt das Wochenmagazin „ff“.

In Bozen