Coronavirus


Thesy Kness-Bastaroli über Bewegungen in Italiens Weinwirtschaft zu Coronazeiten: Konsolidierung, Diversifikation im Vertrieb und mehr Mode-Unternehmen als Teilhaber Mailand – Nach einem Rekordjahr 2019  wird die  italienischen Weinwirtschaft im laufenden Jahr erhebliche Einbußen verzeichnen. Doch  Panikstimmung sei falsch am Platz, meint Sandro Sartor, Generaldirektor des toskanischen Winzerbetriebs Ruffino. Von der Krise betroffen sind vor allem jene Firmen, die ihren Vertrieb auf das Gaststättengewerbe fokussierten.  Der Fachverband Federvini schätzt den durch den Lockdown bedingten Schaden in diesem Spezialsektor, der über die Hälfte  des gesamten Vertriebs ausmacht, auf 350 Millionen Euro pro Monat.

ZUM WOHL!


Vor zehn Jahren bekam Rom das MAXXI geschenkt. Zaha Hadid schuf einen innovativen Museumsbau. Wegen Corona wird die Jubiläumsausstellung  verschoben Rom – Wer nach Rom fährt, sucht erst einmal nicht die Gegenwartskunst. Die Bühnen dafür in Italien sind Venedig, Mailand und Turin. Aber um die Hauptstadt auch museal der Zukunft zu öffnen, beschloss die Italienische Regierung in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre, in Rom den Bau eines Museums für die Kunst des 21. Jahrhunderts zu finanzieren. Vor genau zehn Jahren konnte das MAXXI, (Museo nazionale delle arti del XXI secolo) am 27. Mai 2010 mit mehreren Ausstellungen eröffnet werden.  Große Feierlichkeiten fallen nach dem langen Corona-Lockdown erst einmal aus. Immerhin bietet das Museum seit dem 22.Mai mit einem Notprogramm Besuchern wieder Eintritt.

KURVIGE GÄNGE, SCHRÄGE GALERIEN



Stadt und Corona (2): Alte Werte, neues Denken – ein Gespräch mit dem Mailänder Landschaftsarchitekten und Urbanisten Andreas Kipar Mailand – In der sogenannten Phase 2 und den Öffnungen nach dem Lockdown erleben wir unsere Städte wie erholt. Die Luft ist sauberer, die Parkanlagen sind grüner, die Schwalben finden reichlich Futter. Die Natur hat sich zurück gemeldet. Wie müssen in Zukunft unsere Städte gestaltet werden, um gleichsam einen „neuen Pakt mit der Natur“ einzugehen? Zugleich fordern Gesundheitsauflagen wie Abstandsregelungen verändertes Verhalten. Was bedeutet das für den Alltag in den Städten? Um solche Themen dreht sich ein Gespräch mit Dr.(I) Arch. Dipl.-Ing. Andreas Kipar.

„NATUR IST EIN SOZIALES MEDIUM “


Stadt und Corona (1): Die Pandemie stellt die Urbanistik vor Herausforderungen, die so neu gar nicht sind. Eine internationale Debatte, die auch in Italien intensiv geführt wird  Mailand – Muss die Stadt sich neu erfinden? Der Coronavirus hat in Italien wie anderswo eine breite Debatte über die Zukunft urbaner Räume und das Verhältnis von Stadt und Land ausgelöst. „Basta con le città, tutti in campagna“ überschreibt il Sole 24 Ore  (8. März) einen Beitrag über die New Yorker Ausstellung „Countryside, The Future“, die Rem Koolhaas kuratiert hat. Italien ist besonders vom ländlichen Raum geprägt, es gibt fast 6000 Ortschaften mit weniger als 5000 Einwohnern. Rund 2300 davon sind von der Bevölkerung so gut wie verlassen. Könnten sie gerettet werden und zu neuem Leben erwachen, wenn sich Natur suchende Städter ihrer annehmen? Das jedenfalls schlägt Stefano Boeri in la Repubblica (21. April) vor: „Nei vecchi borghi c’è il nostro futuro“ Oder haben nicht längst die Städte, die sich in den vergangenen 30 Jahren immer mehr verdichtet haben, die Nase vorn, und der Virus wird daran nichts ändern? „Campagna? No, grazie“ kommentiert Carlo Ratti in il Foglio (8. Mai).

LEBENSRAUM MIT QUALITÄT



Das traditionelle Opernfestival von Pesaro kann im August stattfinden – allerdings nur in eingeschränkter Form Pesaro/Milano – Das Rossini Opera Festival (ROF) kann auch in diesem Jahr stattfinden. Das ist die gute Nachricht. Die etwas weniger gute: Wegen der Pandemie-Beschränkungen wird nur eine Neuproduktion (La cambiale di matrimonio) zur Aufführung kommen. Die geplanten Inszenierungen von Moise et Pharaon sowie Elisabetta Regina d’Inghilterra werden auf kommende Jahre verschoben. Ausfallen wird auch die Aufführung des Stabat Mater. Weitere Programmpunkte sollen auf der zentralen Piazza del Popolo bei Freilichtaufführungen stattfinden.

ROSSINI TROTZT CORONA