Tägliche Archive: März 23, 2015


Thomas Mann und Luchino Visconti in einer Ausstellung in Rom über „Mario und den Zauberer“   Thomas Mann beschreibt in seiner Erzählung „Mario und der Zauberer“ ein Urlaubserlebnis aus dem faschistischen Italien der 1920er Jahre. Dabei geht es in einem Badeort – unschwer als Forte dei Marmi zu erkennen – um die Auswirkungen des bedrückenden politischen Klimas bis in die alltäglichen Beziehungen am Strand und in den Ferieneinrichtungen. Die Erzählung gipfelt in einer Abendveranstaltung mit dem verkrüppelten Zauberer Cipolla und endet tragisch mit seinem Tod. Der Thomas-Mann-Verehrer Luchino Visconti zeigt sich nach dem Krieg begeistert von dem Stoff. Er entwickelt daraus im Sommer 1952 das Libretto für ein Ballett, das sein Schwager, der spätere Filmkomponist Franco Mannino, für eine Aufführung von „Mario e il Mago“ an der Mailänder Scala vertont. Im Frühjahr 1953 kommt Thomas Mann aus der Schweiz nach Rom. Bei einem Empfang trifft er Visconti und Mannino und lässt sich das Libretto wie auch die Partitur zeigen. Mannino beschreibt in seinen Erinnerungen diese Begegnung, bei der Visconti „blass vor Aufregung“ ist. Doch Thomas Mann lobt „mit festem und zustimmendem Blick“ die Arbeit. „Bravo“, sagt er, „ich befürchtete, sie hätten im expressionistischen Stil komponiert. Ich bin froh darüber, dass sie […]

KEINEN EXPRESSIONISMUS BITTE