Der Film von Daniele Vicari geht trotz dramaturgischer Schwächen unter die Haut. Mailand (Cinema Mexiko) – Der Titel – „Sole cuore amore“ – klingt nach Sommerkomödie. Doch der Film von Daniele Vicari erzählt eine ganz andere Geschichte. Eli lebt mit ihrem chronisch arbeitslosen Ehemann und vier Kindern in Pomezia. Sie fährt jeden Morgen, sieben Tage in der Woche, nach Rom, 2 Stunden hin, 2 Stunden zurück, um acht Stunden in einer Kaffee-Bar zu arbeiten. Unter ihr wohnt Vale, Tänzerin und Performerin, die eine konfliktvolle Beziehung mit ihrer Mutter durchlebt. Zugleich fühlt sich Vale von ihrer Tanzpartnerin angezogen. Eli und Vale, in gleichsam geschwisterlicher Solidarität verbunden, müssen einen Alltag bestehen, in dem Arbeit Mangelware bleibt oder in einer von Prekariat bestimmten Schattenwirtschaft kaum das Überleben ermöglicht. Und in dem Familie, Liebe gar, auf wenige Gesten reduziert wird. Wie Elis älteste Tochter sagt: „Wenn Frau werden heißt, ein Leben wie Du zu führen, dann möchte ich lieber sterben.“