Mailand. Der Kunst- und Medientheoretiker Hans Belting wird in diesem Jahr mit dem Balzanpreis in der Sparte Europäische Kunstgeschichte (1300-1700) ausgezeichnet. Wie gestern am Montag in Mailand bekannt gegeben wurde, wird dem 80jährigen Wissenschaftler und emeritierten Professor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe der Preis unter anderem wegen eines „originellen Ansatzes bei der Interpretation von Kunstwerken im Schnittpunkt der Kulturen und der Epochen“ verliehen.
Die anderen Preisträger sind Joel Mokyr, israelischer wie amerikanischer Staatsbürger von der Northwestern University Illinois, für seine Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte, sowie die beiden Amerikaner Francis Halzen (University of Wisconsin-Madison) und David Karl (University of Hawaii) in den Sparten Astroteilchenphysik beziehungsweise Ozeanographie. Die Preisträger müssen die mit je 750 000 Schweizer Franken (rund 690 000 Euro) dotierte Auszeichnung zur Hälfte für die Finanzierung von Forschungsprojekten verwenden, die vorzugsweise von jungen Wissenschaftler durchgeführt werden sollen. Die Balzan-Stiftung (Mailand/Zürich) zeichnet seit 1957 in jedem Jahr Persönlichkeiten sowohl der Geistes- wie der Naturwissenschaft aus, wobei die Fachgebiete wechseln. Die Preise werden alternierend von den jeweiligen Staatspräsidenten der Schweiz und Italiens übergeben, in diesem Jahr am 13. November in Bern durch Bundesrat Johann Schneider-Ammann.