„EINE FÜR UNS UNERREICHBARE KRIMINELLE VERNUNFT“


Ein Gespräch mit Nando dalla Chiesa über die Strategien der Cosa Nostra, die Periode der Gewalt unter Totò Riina, seine Festnahme vor 30 Jahren und die Bedeutung der Erinnerung

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„Riina, das Phantom, das die Massaker liebte“ – Titelseite der Tageszeitung La Stampa nach der Festnahme von Totò Riina am 15.1.1993

Mailand –  Manchmal lässt Aktualität Geschichte aufleuchten. So jetzt die Festnahme von Matteo Messina Denaro, Padrino der Cosa Nostra aus der Provinz Trapani. Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren konnte Totò Riina, damaliger Boss der Bosse der sizilianischen Mafia, von den Carabinieri in Palermo verhaftet werden. Messina Denaro, verbündet mit den Corleonesi von Riina und seinem Nachfolger Provenzano, war u.a. mitverantwortlich für die mörderischen Bombenanschläge, die 1993/94 als Reaktion auf Riinas Verhaftung in Florenz, Rom und Mailand verübt wurden. Dabei kamen etliche Personen ums Leben, andere wurden teilweise schwer verletzt. In einem Gespräch mit dem Soziologen Nando dalla Chiesa ( – das kurz vor der Festnahme von Messina Denaro geführt wurde -) geht es vor allem um die Rolle der Gewalt in der Strategie der Cosa Nostra unter der Herrschaft von Totò Riina und den Corleonesi.

Nando dalla Chiesa (73) lebt als Schriftsteller, Soziologe und Politiker in Mailand und unterrichtet Kriminologie an der Università La Statale. Bis 2009 war er als Parlamentsabgeordneter bzw. Senator von verschiedenen Gruppierungen aus dem Lager der linken Mitte tätig. Er ist Sohn des Carabinieri Generals (und zuletzt Präfekten von Palermo) Carlo Alberto dalla Chiesa, der 1982 zusammen mit seiner Frau von der Cosa Nostra ermordet wurde, als der Clan der Corleonesi unter Riina Palermo und Westsizilien mit äußerster Gewalt dominierte.  Fragen an Nando dalla Chiesa:

Welche Rolle spielt Gewalt für die Cosa Nostra unter den Corleonesi?

Nando dalla Chiesa: „Die Corleonesi haben mehr als andere auf Gewalt gesetzt. Vito Ciancimino, ab 1970 für kurze Zeit Bürgermeister von Palermo, hat einmal gesagt, Riina habe das Gehirn in Form einer Pistole. Das sagt bereits alles, denn Ciancimino war selbst einer von ihnen. Zuvor war es in der Mafia nicht zum Gebrauch von Gewalt in dieser Intensität, mit dieser Brutalität gekommen. Sicher war die Mafia immer gewalttätig aber die Corleonesi haben die Gewalt zum System erhoben. Sie zeigten sich unfähig, Gegner mit anderen Mittel auszuschalten, sie zu isolieren oder ihnen ihre Legitimation zu nehmen. Der Mord wurde als Mittel planmäßig gegen innere wie äußere Feinde eingesetzt.“

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Nando dalla Chiesa, geboren 1949 in Florenz, lebt in Mailand

In einem jahrelangen blutigen Mafiakrieg war es der Gruppe aus Corleone, aus dem Hinterland von Palermo gelungen, die bislang führenden städtischen Clans zu kontrollieren und auch die Herrschaft über die Kommission, das Führungsgremium der Cosa Nostra, zu übernehmen. Was war der Hintergrund?

NdC:  „Als sich Ende der 1960er-Jahre eine neue regionale Kommission etabliert, beginnen die Corleonesi die Führung zu übernehmen und die Kommission zu ihrem Herrschaftsinstrument zu machen, um Diktatoren der Cosa Nostra zu werden. Um das zu erreichen, mussten sie die palermitanischen Clans schwächen, die historisch stärker waren. Riina nutzte dabei die Technik des Verrats, es gelang ihm in jedem Clan Vertraute zu gewinnen, denen er Schutz, Erfolg, vermutlich auch Geld verspricht. Er brach damit die inneren Regeln der Cosa Nostra. Nun haben diese Regeln in der Cosa Nostra etwa die gleiche Bedeutung wie die zehn Gebote für Katholiken. Aber einige sind eigentlich unumstößlich und die kann man nicht so dauerhaft brechen, wie Riina das machte. Aber er setzte sich darüber hinweg und beschaffte sich mit Hilfe der Verräter alle wichtige Informationen über das Innenleben der Clans, über ihre Geschäfte, ihre Methoden und das, was sie planen. Das war eine absolute Neuheit in der Geschichte der Cosa Nostra.“

Der Architekt der Machtübernahme

Das Ziel war schließlich die Kontrolle über die Geschäfte?

NdC: „Verbunden mit der Machtfrage. Und das hat sich noch verstärkt, als die Gelder aus dem Drogengeschäft zu fließen begannen. In den 1970er-Jahre entschied sich die Cosa Nostra in den illegalen Drogenhandel einzusteigen und in ihren ökonomischen Prozessen alles auf den Narco-Dollar zu setzen. Als diese ungeheuren Profite fließen, wird um Ressourcen gestritten, die den Kopf verdrehen. Der Vorwurf etwa gegen einen Badalamenti lautete, er habe den Drogenhandel selbst verwaltet, ohne die Gewinne mit allen Clans zu teilen. In diesem Moment schlagen die Corleonesi gegen die Palermitaner mit aller Gewalt los. Es war dieser Kampf ohne Pardon, der auch wichtige Clans überrollte, die sogar politisch geschützt waren wie die Spatola und die Inzerillo, und der mit dem Sieg der Corleonesi endete.“

Und Riina war der Architekt dieser Machtübernahme?

NdC: „Die Frage wird immer wieder gestellt: Wie war es möglich, dass jemand, der nach der zweiten Klasse die Grundschule verlassen hat, eine Organisation führt, die in den 1980-er und 1990-er Jahren eine Land wie Italien, das damals die viertgrößte Industrienation der Welt war, in die Knie zwingen konnte? Die Antwort ist: Die Kultur ist für Mafiosi nicht das, was sie für uns ist, sie ist kein formelles Abschlusszeugnis. Möglich, dass sie nicht einmal richtig Italienisch können, dass sie vor den Gerichten sogar einen Übersetzer benötigen, aber sie haben eine außergewöhnliche, für uns unerreichbare kriminelle Vernunft. Sie verstehen im Fluge, wenn sich ihnen eine illegale geschäftlich Gelegenheit bietet und greifen zu. Sie können nicht verwalten, sie benötigen Wirtschaftsberater, Anwälte, Architekten. Aber dass sie in gewissen Sektoren tätig werden können, das begreifen sie intuitiv. Sie haben die formidable Fähigkeit, soziale Abhängigkeiten zu nutzen. Sie sind nicht gebildet aber gerissen. Sie kennen die menschlichen Schwächen. Ihre Art, soziales Kapital zu konstruieren, ist beeindruckend.“

Wer hat ihnen das beigebracht? Sie sich selbst.

Das gilt auch für den Umgang mit der staatlichen Sphäre?

NdC: „Sie wissen nichts vom Verfassungsrecht, aber als Ende der 1960er-Jahre die Regionen entstehen, entscheiden Mitglieder der Kommandostruktur der Cosa Nostra, dass sie auch außerhalb von Sizilien einsteigen müssen. Rom und die Region Lazio sind strategisch, weil dort wichtige Entscheidungen getroffen werden. Was passiert? Noch bevor sich die Region Lazio ganz konstituiert hat, erreichen sie, dass einer der ihren – natürlich mit politischer Unterstützung – von der Gemeinde Alcamo aus Sizilien in die Region Lazio versetzt wird. Und diese Person ist die erste, die in das allgemeine Kontrollkomitee aufgenommen wird, das zur Aufgabe hat, alle öffentlichen Ausschreibungen in der zukünftigen Region Lazio zu kontrollieren. So kennen sie also alle Projekte als erste. Wer hat ihnen das beigebracht? Sie sich selbst. Diese kriminelle Vernunft ist hoch ausgeprägt. Als sich etwa die Monza Brianza von der Provinz Mailands löst und eine eigene Provinz aufbaut, gelingt es den Clans der Mafia ­– in diesem Fall von der ‘Ndrangheta – einer der ihren als Assessor fürs Personal einzuschleusen.“

Den Staat also ausnutzen, unterwandern, aber wie unter Riina auch mit Gewalt herausfordern, wie geht das zusammen?

NdC: „Rina hatte diese außerordentlich kriminelle Vernunft, aber er hatte eben auch, wie Ciancimino sagte, ein Gehirn in Form einer Pistole. Und das führte schließlich zur Niederlage. Er setzte alles auf Gewalt. Und mit den Riesengewinnen aus dem Drogengeschäften und der Kontrolle der Cosa Nostra im Rücken fühlte er sich stark genug, auch den Staat herauszufordern. Mit Summen, die die Cosa Nostra vorher nie gehabt hatte, bildeten sich Wirtschaftsimperien. Die Mafia war jetzt nicht nur in der Lage, Stimmen zu kaufen, sondern ganze Wahlkampagnen zu finanzieren. Zugleich vertraute sie aber immer weniger der Politik, fühlte sich nicht mehr vor der Justiz geschützt.“

Es wurden nicht nur Polizisten, Staatsanwälte, sondern auch Politiker getötet.

NdC: „Im Januar 1980 wurde Piersanti Matarella, Regionalpräsident von Sizilien, ermordet. Andreotti hatte der Cosa Nostra den Rat gegeben, davon abzusehen. Aber sie kümmerten sich nicht darum. Als er daraufhin nach Sizilien reiste und es zu einem geheimen Treffen mit der Mafia auf einem Jagd Gut kam, machten sie ihm klar: hier kommandieren wir. Wenn Du Stimmen willst, dann unter unserer Bedingungen, sonst kannst du sie sie dir unter den Arbeitern des Veneto suchen. So gingen sie mit dem damals politisch mächtigsten Mann Italiens um! Die Mafia nimmt von niemand Befehle an, die Mafia erweist Gefälligkeiten. Riina durchlebte einen Entwicklungskurve auf deren Höhepunkt er sich als eine Art Vizekönig von Sizilien fühlte: Sizilien gehört uns. Ich bin überzeugt, und das wird von vielen bestätigt, dass er Falcone auch leicht in Rom hätte umbringen lassen können. Aber er wollte ihn in Sizilien umbringen. In Sizilien hatte Falcone sein Spiel begonnen, in Sizilien musste er bezahlen.“

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Giovanni Falcone, seine Frau und seine Begleitschutz wurden am 23.5.1992 von der Mafia ermordet – Wandmalerei in Mailand

Und damit erreichte die Welle der Gewalt ihren Höhepunkt…

NdC: „Es war Riinas Art zu denken. Würde die Cosa Nostra nach Falcone zur Ruhe kommen? Aber sie nahmen auch Borsellino ins Visier. Das vor allem, weil Riina darum von außen gebeten worden ist, dessen bin ich mir sicher. Denn Borsellino war drauf und dran gewesen, oberster Staatsanwalt der nationalen Antimafiabehörde zu werden. Das hatte nicht nur in den Clans für Unruhe gesorgt. Wer war dieser Riina? Ein wildes Tier. Aber, und das ist das Unglaubliche, ein wildes Tier mit einer tiefen Kenntnis der menschlichen Seele. Er war zu allem fähig, wusste wie man wen erpressen kann, wer Angst hatte, wer welche Schwächen. Auf diesem Feld ist die Mafia uns überlegen.“

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Gedenktafel in der Via D’Amelio von Palermo, wo Paolo Borsellino und seine Begleitschutz bei einem Bombenanschlag am 19.7.1992 ums Leben kamen

Bei Riinas Festnahme vor dreißig Jahren Mitte Januar 1993 kam es zu dem merkwürdigen Vorfall, dass die Villa, in der Riina mit seiner Familie zuletzt in Palermo gelebt hatte,  tagelang nicht durchsucht wurde. Als schließlich der Kennungsdienst anrückte, fand er nichts vor. Alle Spuren verwischt, die Wände teilweise gestrichen, der Tresor leer, keine Dokumente. Seitdem reist die Diskussion nicht ab, dass es wegen der Verhaftung von Riina zu Verhandlung von Staat und Mafiakreisen gekommen sein könnte. Urteile höchster Gerichte schließen solche „Verhandlungen“ aus. Dass es aber zu Kontakten zwischen der einen und der anderen Seite gekommen war, ist wohl nicht länger zu bestreiten?

NdC: „Das ist evident. Ich glaube, dass Provenzano Riina an den Staat verkauft hat. Das erklärt auch die lange Zeit danach, in der Provenzano in einer Art geschützten Untergrund gleichsam unbehelligt leben konnte.“

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Palermo 1993: Mafia-Boss Totò Riina wird dem Haftrichter vorgeführt.

Bernardo Provenzano, jahrzehntelang die rechte Hand von Riina, übernahm das Erbe, nachdem auch Riinas Schwager Leoluca Bagarella der Polizei ins Netz gegangen war. Provenzano beendete die Strategie der Gewalt und richtete die Organisation wieder ganz auf das eher stille Geschäftemachen aus. Aber warum kam es noch monatelang nach der Festnahme von Riina zu mörderischen Bombenanschlägen auch auf dem italienischen Festland, in Florenz, Rom, Mailand?

NdC: „Erst einmal durfte Provenzano nicht zeigen, dass er Riina verkauft hatte. Und dann spielte Bagarella, der noch ganz der alten Linie verpflichtet war, eine wichtige Rolle. Was die verspätete Durchsuchung der Villa angeht, das hängt wohl auch mit der Befürchtung zusammen: gut, wir können Riina festnehmen. Aber welches Material hatte er, mit dem er einzelne Politiker oder Institutionen hätte erpressen könnte? Würde das jetzt öffentlich werden? Im Notizbuch von Bagarella, das bei seiner Verhaftung sicher gestellt werden konnte, wurden die Privatnummern von sieben Regierungsmitgliedern gefunden. Man kann sich vorstellen, was man bei der Durchsuchung von Riinas Villa lieber nicht finden wollte.“

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Erinnerungstafel an den Bombenanschlag in der Via Palestro. Mailand, bei dem am 27.7.1993 fünf Personen getötet wurden

Erleben wir heute eine Mafia ohne Gewalt?

NdC: „Die Geschichte der Mafia ist heute eine Geschichte auch ihres Niedergangs. Die Strategie der Gewalt bildet eine Klammer in der Geschichte der Mafia. Zuvor war es anders und heute ist es auch anders, aber es bleibt eine Geschichte des Niedergangs, der vermutlich auch auf den sinnlosen Gebrauch von Gewalt in dieser Klammer zurückzuführen ist.“

Welche Rolle spielt die Erinnerung an diese Zeit?

NdC: „Es geht darum, Geschichte zu schreiben. Die Aufarbeitung der Gerichte, die einzelnen Urteile sind das eine, wir müssen sie unter historischen Blickwinkel zusammen fassen. Zum Beispiel wie die Cosa Nostra in ihrer strategische Ausrichtung zunächst auf Rom und dann auf Mailand zielte. Das hing mit dem Geld zusammen. Zunächst operierte eine Mafia, die nicht sonderlich viel Geld hat, die die Macht in Rom suchte. Die zusätzlich auch über Rom Ausschreibungen kontrollieren wollte, um so Geld zu verdienen. Darüber haben wir schon im Zusammenhang mit der Gründung der Region Lazio gesprochen. Dann aber kamen die Droge, es kamen die Riesengewinne. Jetzt wurde Mailand das Ziel, wo man investieren, neue Gewinne machen konnte. Investitionen im Immobiliensektor, vielleicht auch im Fernsehen, auch wenn das schwierig zu belegen aber leicht vorzustellen ist. Sicher ist, das so zufließende Kapital veränderte zumindest in Teilen die Mailänder Wirtschaft. Plötzlich bildeten sich Dynastien. Oder es kam zu Verbindungen etwa mit Gardini. Da kommen auch die Beziehungen zu Berlusconi ans Licht. Die einzelne Mosaike mit dem Wissen von heute zu beurteilen, heißt Geschichte zu schreiben.“

Wichtig wäre ein Museum der Antimafia

Immer mehr Museen versuchen auch Zeitgeschichte aufzuarbeiten und zu präsentieren. Zum Beispiel plant man gerade in Salò ein Museum über die Sozialrepublik Mussolinis einzurichten. Würde eine Mafia-Museum in Palermo Sinn machen?

NdC: „Nein. Wichtig wäre ein Museum der Antimafia, wie man es teilweise in Palermo beim Centro Impastato schon finden kann. Fotos, Dokumente können Geschichten erzählen, aber Geschichten einer kollektiven Geschichte, zu der auch wir gehören, das ganze Italien. Also eine Geschichte der Antimafia, die natürlich die der Mafia einschließt. Aber man kann kein Museum machen und das Auto von Al Capone ausstellen, das wäre verrückt. Dagegen die Geschichte des Landes, zu der die der Mafia gehört, das wäre seriös, sinnvoll. Aber leider erzählen wir in der Regel unsere Geschichte  ohne die Mafia.“

Das Gespräch mit Nando dalla Chiesa wurde am 10. Dezember 2022 in Mailand geführt.

Zur Festnahme von Riina hat der Deutschlandfunk am 15. Januar 2023 ein Kalenderblatt mit Zitaten aus dem Gespräch gesendet.

Zum Hintergrund der Personen

Salvatore (Totò) Riina, geboren 1930 in Corleone, Nachfolger von Luciano Liggio an der Spitze des Clans der Corleonesi, festgenommen am 15. Januar 1993, verbrachte den Rest seines Lebens in den Sicherheitstrakten verschiedener italienischer Gefängnisse. Er starb 2017 mit 87 Jahren in Parma.

Bernardo Provenzano, geboren 1933 in Corleone, rechte Hand von Riina und ab 1995 sein Nachfolger in der Leitung der Cosa Nostra, wurde nach 43 Jahren im Untergrund am 11. April 2006 in Corleone festgenommen. Er starb 2016 als 83jähriger in Haft in Mailand.

Leoluca Bagarella, geboren 1942 in Palermo, Killer und Führungsperson der Corleonesi, Schwager von Riina und kurzfristig sein Nachfolger, wurde am 24.6.1995 in Palermo festgenommen. Zurzeit in Haft in einem Gefängnis auf Sardinien (Sassari).

Matteo Messina Denaro, geboren 1962 in Castelvetrano bei Trapani, Chef des Mandamento von Trapani, nach einer Blitzkarriere vom Killer zum Geschäftsmann seit 1994 mit Haftbefehl gesucht, enge Beziehungen zu den Corleonesi und von den Medien oft als möglicher Nachfolger von Provenzano an der Spitze der Cosa Nostra ins Spiel gebracht, wurde am 16. Januar 2023 in Palermo verhaftet und in das Sicherheitsgefängnis von L’Aquila gebracht.

siehe auch:

Henning Klüver: Der Pate letzter Akt. Die sizilianische Mafia. München (Goldmann Tabu) 2008 (antiquarisch hier)

Lirio Abbate: U Siccu. Matteo Messina Denaro: L’ultimo capo dei capi. Milano (Rizzoli/Mondadori) 2020 (hier)