Veronas Opernfestival wird erneut von Schulden erdrückt
Im vergangenen Jahr hatte das schlechte Sommerwetter die Spielzeit der Arena von Verona bei minus 20 Prozent Einnahmen regelrecht im Regen stehen lassen. Jetzt ballen sich erneut Wolken über Italiens populärsten Opernfestival zusammen: Schulden in Höhe von rund 7 Millionen Euro, die sich zusätzlich zu den bereits bestehenden Verpflichtungen von über 17 Millionen Euro angehäuft haben. Die Spielzeit 2015, die mit den Klassikern „Nabucco“ und „Aida“ begonnen hat, sollte eigentlich einen Neubeginn des chronisch verschuldeten Opernbetriebes bringen. Doch die enge Finanzlage lässt keine kostspielige Neuinszenierung zu. So stehen in diesem Jahr nur Wiederaufnahmen auf dem Programm. Intendant Francesco Girondini beklagt fehlende Einnahmen, seitdem etwa die Provinz als Geldgeber ausgefallen ist. In ganz Italien sind die Provinzen aufgelöst und ihre Aufgaben meist den Regionen übertragen worden, ohne deren Finanzmittel wesentlich zu erhöhen. Zugleich sind die staatlichen Zuwendungen zum Opernbetrieb teilweise an ein Punktsystem gekoppelt, das die Qualität der Aufführungen ebenso berücksichtigt wie die Fähigkeit, weitere Geldgeber zu finden. Und auf beiden Feldern hat die Opernstiftung Verona das Nachsehen. Ihr droht jetzt, wie zuletzt vor fünf Jahren, eine kommissarische Leitung durch das Ministerium.