Die XXI. Triennale „Design After Design“ in Mailand
von April bis September
Mailand – Nach 20 Jahren wird es wieder eine „richtige“ Triennale geben. Die letzte internationale Gesamtausstellung, die XIX. Triennale, hatte 1996 stattgefunden. Im Jahr 2000 wurde der Modus gewechselt. Die Gesamtausstellung im Drei-Jahres-Rhythmus ersetzte man mit übers Jahr verteilten Einzelausstellungen und Initiativen zu unterschiedlichen Themen aus den Bereichen Architektur, Design, Handwerk, Kommunikation und auch bildender Kunst. Nun kommt die Triennale als Gesamtveranstaltung zurück. Die XXI. Esposizione Internazionale Milano wird in diesem Jahr vom 2. April bis zum 12. September unter dem Titel „21st Century. Design After Design“ veranstaltet. Erwartet werden 300.000 Besucher.
Eine Triennale, die sich aber aus vielen Ausstellungen und Veranstaltungen zusammen setzt, die nicht nur im Palazzo dell’Arte, dem traditionellen Sitz der Triennale stattfinden, sondern über das ganze Stadtgebiet gestreut werden.
Rund 30 Nationen sind vertreten
Kuratoren und Kuratorinnen wie Andrea Branzi, Kenya Hara, Pierluigi Nicolin oder Silvana Annicchiarico werden Ausstellungen u.a. zu den Themen „Designgeschichte von der Frühgeschichte an“, „Architektur als Kunst“, „Neues Handwerk“, „Die multiethnische Metropole“ oder „Urbanistik der Landschaft“ einrichten. Im Internationalen Bereich treten rund 30 Staaten, darunter Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Japan und Russland auf. Neben den offiziellen Ausstellungen und Tagungen gibt es eine Reihe von angegliederten Veranstaltungen von Universitäten, Museen und Verbänden. Die Stadt will das im vergangene Jahr parallel zur Weltausstellung initiierte und vielseitige Kulturprogramm „Expo in Città“ in Zusammenarbeit mit der XXI. Triennale fortsetzen.
Von Monza nach Mailand
Zur Geschichte: Während sich die Biennale in Venedig mit einer Ausstellung alle zwei Jahre den bildenden Künsten widmete, sollte sich die Triennale in Mailand alle drei Jahre den angewandten Künsten zuwenden. Die Einrichtung wurde 1923 zunächst in Monza gegründet und siedelt dann nach Mailand in den von Giovanni Muzio 1933 erbauten Palazzo dell’Arte um. Der Palazzo, mit dem der Architekt monumentale Klassik mit der Moderne zu verbinden suchte, entstand unweit des Stadtschlosses am Rande des Parco Sempione. Künstler wie De Chirico, Sironi, Carrà trugen zu seiner Ausstattung bei. Neben variablen Ausstellungsräumen gehört unter anderem ein großes „Teatro dell’Arte“ dazu, das 1200 Plätze bietet. Für die XXI. Triennale ist hier ein internationales Theaterfestival geplant. In der Anfangszeit gab es sogar ein eigenes Orchester mit 64 Musikern und außerdem eine Kinowerkstatt, was man heute vergeblich sucht. Besucher können aber neuerdings wieder zwischen dem Angebot eines Cafés und dem eines Restaurants wählen. An einem gleichsam ganzheitlichen Kunstverständnis vom Handwerk bis zur Kulinarik möchte die öffentliche Kulturstiftung (getragen u.a. vom Staat, von der Region und von der Kommune), die in den 1980er und 1990er Jahren an Schwung verloren hatte, heute wieder anknüpfen.
Im Palazzo dell’Arte ist auch das Triennale Design Museum (TDM) untergebracht, das höchst erfolgreich seit 2008 mit Jahresausstellungen zu jeweils einem bestimmten Thema eine zentrale Einrichtung für die historische Auseinandersetzung mit dem italienischen Design geworden ist. Im Rahmen der XXI. Triennale wird das TDM „Women in Italian Design“ zeigen.