Design


Die Landschaftsplanung der Fondazione Prada und das Manifest der Raggi Verdi von LAND – zwei Beiträge zur Stadtentwicklung Mailands Mailand – Es geht um das Erleben von Stadt als ein mit Natur gefüllter Raum und die Aneignung des grünen Erbes von Mailand. In der Auseinandersetzung um grundlegende Fragen urbaner Entwicklung treffen sich ideell zwei voneinander unabhängige Initiativen: Das Manifest der Raggi Verdi, das gerade für eine kleine interne Ausstellung von dem Beratungs- und Planungsunternehmen LAND verfasst wurde, und die Veröffentlichung #35 Urbano Rurale Selvatico („Urban Ländlich Wild“), eine Dokumentation der landschaftlichen Gestaltung bei der Umwandlung eines ehemaligen Industriebetriebes zum Mailänder Sitz der Fondazione Prada.

WILDE NATUR UND GRÜNE STRAHLEN


Die 18. Internationale Architekturbiennale „The Laboratory of the Future” stellt in Venedig Afrika in den Mittelpunkt und setzt sich mit Fragen der Dekarbonisierung wie der Dekolonisierung auseinander. Kritiker beklagen eine Architekturbiennale ohne Architektur. Venedig/Mailand – Die 18. Internationale Architekturbiennale, die noch bis Ende November zu besichtigen ist, will eine Biennale des Umbruchs sein. Keine Schau, keine Präsentation des Bauens und Planens mehr, wie wir heute leben, sondern eine Werkstatt der Ideen, der Kritiken, der Erinnerungen, um über das Leben morgen nachzudenken. Ein „Labor der Zukunft“, so der Titel, den die schottisch-ghanesische Kuratorin Lesley Lokko ihrer Biennale gegeben hat. Die 59-jährige Architekturtheoretikerin verzichtet dabei auf bekannte Namen, sie setzt auf junge Teilnehmer und Teilnehmerinnen – Durchschnittsalter: 43 Jahre – und rückt zum ersten Mal in der Geschichte der Biennalen Afrika in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung. Vieles ist anders in diesem Jahr, was allerdings die Ausstellungsbereiche (Arsenale, Giardini, weitere Orte im Zentrum Venedigs) angeht, hält sie sich jedoch an die übliche Aufteilung.

„WIE SCHWER ES IST, SCHWARZ ZU SEIN“



Wie die Mailänder Triennale ihren 100. Geburtstag feiert Mailand – Vorhang auf für die Feiern zum hundertjährigen Bestehen der Triennale. Am 19. Mai 1923 wurde in der Villa Reale in Monza die Biennale der dekorativen Künste (Architektur, Handwerk, Design) als Gegenstück zur Kunst-Biennale in Venedig eröffnet. Aus der Biennale wurde bald eine Triennale, eine internationale Ausstellung alle drei Jahre, die 1933 nach Mailand in den eigens von Giovanni Muzio erbauten Palazzo dell’Arte umzog. Heute ist die Triennale ein Zwitter. Neben der Dreijahresausstellung, die nicht immer in regelmäßigen Abständen abgehalten wird (zuletzt 2022), ist sie eine feste (öffentlich geförderte) Einrichtung, in der das ganze Jahr über Ausstellungen und Veranstaltungen zur Kunst, Architektur, Design etc. veranstaltet werden. Dazu kommen Aufführungsreihen zum Gegenwartstheater. Der Palazzo dell’Arte beherbergt außerdem mit dem Museo del Design die wichtigste Sammlung des Landes zum italienischen Design. Neu geordnet zeigt sie seit Ostern passend zum Jubiläum einen historischen Überblick über die 100 Jahre Design in Italien.

HOME SWEET HOME


Der Illustrator Carlo Stanga im Gespräch über versteckte Wahrheiten, Grenzüberschreitungen sowie über die Beziehungen zwischen Kunst, Natur und Architektur Mailand – Der Architekt, Illustrator und Buchautor Carlo Stanga arbeitet mit wichtigen Magazinen und Zeitungen auf der ganzen Welt sowie mit kulturellen Institutionen zusammen. Für das von Andreas Kipar herausgegebene LANDmagazin Vol.2, einer internen Zeitschrift des Architektur- und Consultingunternehmens  Land srl, hat er die Folge WanderWorld entworfen. In einem Gespräch reflektiert er seine Arbeit und die neue Rolle der Natur für die Architektur.

„DIE ENTDECKUNG EINER ZEITGENÖSSISCHEN HARMONIE“



Vor 200 Jahren wurde Gian Giacomo Poldi Pezzoli geboren, der Mailand das schönste Privatmuseum der Stadt hinterließ. Eine Ortsbesichtigung Mailand – Eine Stupsnase hat sie und eine etwas einfältige Mundpartie – dennoch strahlt das Profilbild der in die Ferne blickenden jungen Dame aus Florenz Eleganz und Weitsicht aus. Das wird auch den Mailänder Sammler Gian Giacomo Poldi Pezzoli überzeugt haben, der es kurz vor seinem Tod 1879 kaufte. Zudem besaß Pollaiolos Arbeit aus dem späten 15. Jahrhundert mit 45,5 mal 32,7 Zentimeter ideale Maße für die Sammlung in den Privaträumen des reichen Lombarden im ersten Stock seines Stadtpalastes in der heutigen Via Manzoni. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde die Wohnung mit der Sammlung wie testamentarisch bestimmt als Museum eröffnet. Und das Doppelte PP von Piero del Pollaiolo, gleichsam übertragen auf das Scherenschnitt-Profil der Stupsnasen-Dame, ist heute das markante Signum vom MPP, vom Museo Poldi Pezzoli (– dass das Gemälde vielleicht von Pieros Bruder Antonio stammt, wollen wir hier nicht diskutieren).

MIT GELD, GESCHMACK UND GUTEN BERATERN