Die Scala buhlt um Riccardo Muti Mailand. Kommt er? Vielleicht kommt er. Oder kommt er nicht? Die Scala buhlt um Riccardo Muti. Und die lokalen Medien überschlagen sich mit Vermutungen. Vor zehn Jahren hatte der Maestro Italiens bedeutendstes Opernhaus Türe schlagend nach wochenlangem Streit mit dem Orchester (und mit dem Verwaltungsrat um die Besetzung der Intendanz) „tief verletzt“ verlassen. Der begnadete Dirigent (mit einem eher konservativen Kunstgeschmack) hatte bis dahin 19 Jahre lang von 1986 an den Opern- und Konzertbetrieb der Scala als musikalischer Leiter geprägt. Der Franzose Stéphane Lissner, der nach den Chaosmonaten im Frühjahr 2005 als Intendant an die Mailänder Oper berufen wurde, verzichtete zunächst auf die Wahl eines Nachfolgers für Muti. Später setzte er dann auf Daniel Barenboim als ersten Dirigenten („maestro scaligero“), den er schließlich auch als musikalischen Leiter gewinnen konnte. Versuche, Riccardo Muti wieder zu Gastauftritten in Mailand zu bewegen, scheiterten.