Balzan


Balzan Preis an den Neurowissenschaftler Reinhard Jahn aus Göttingen Mailand – Der deutsche Neurobiologe Reinhard Jahn vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen wird mit dem Balzan-Preis 2016 im Fach „Molekulare und zellulare Neurowissenschaften“ ausgezeichnet. Der 66jährige Wissenschaftler, der aus Leverkusen stammt, wird für seine wegweisenden Untersuchungen bei der Signalübertragungen im Nervensystem geehrt. Der Balzanpreis ist mit je 750.000 Schweizer Franken – das sind rund 685.000 Euro – nach dem Nobel einer der höchst dotierten Wissenschaftspreise. Die Hälfte der Preissumme soll zur Finanzierung von Forschungsprojekten mit jungen Wissenschaftlern verwendet werden. Der Preis der internationalen Stiftung, die ihren Sitz in Zürich wie in Mailand hat, wird in jährlich wechselnden Fachgebieten verliehen, wobei jeweils zwei aus den Bereichen der Geistes- und zwei aus denen der Naturwissenschaften kommen.

WIE NERVEN KOMMUNIZIEREN


In Erinnerung an Hans Belting (1935 -2023), Balzanpreisträger 2015, ein Gespräch über die Rolle von Kunstgeschichte, die Bilderwelt und den Wissenschaftsbetrieb Bern/Mailand (2015) – Der deutsche Kunst- und Medienwissenschaftler Hans Belting ist einer von vier Preisträgern, die in diesem Jahr mit dem Premio Balzan ausgezeichnet wurden. Der äußerst umtriebige emeritierte Professor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe hat mit vielen Veröffentlichungen die internationale Debatte über Fragen der Kunst- und Medientheorie angestoßen und bereichert – aber auch für Widerspruch gesorgt. Dazu gehören Arbeiten wie „Das Ende der Kunstgeschichte“(1983/1995), die Fortschreibung unter dem Titel „Art History after Modernism“ (2003), „Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst“ (1990/2011), der Essayband „Bild-Anthropologie“ (2001/2004) oder zuletzt „Faces. Eine Geschichte des Gesichts“ (2013). Am Rande der Preisübergabe in Bern gab es Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem 80jährigen Wissenschaftler.

DIE TÜR WEIT AUFMACHEN



Mailand. Der Kunst- und Medientheoretiker Hans Belting wird in diesem Jahr mit dem Balzanpreis in der Sparte Europäische Kunstgeschichte (1300-1700) ausgezeichnet. Wie gestern am Montag in Mailand bekannt gegeben wurde, wird dem 80jährigen Wissenschaftler und emeritierten Professor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe der Preis unter anderem wegen eines „originellen Ansatzes bei der Interpretation von Kunstwerken im Schnittpunkt der Kulturen und der Epochen“ verliehen.

Balzanpreis 2015 für Hans Belting


Die Internationale Balzanstiftung unterstützt über ihre Preisträger Forschungsprojekte in aller Welt Am Geld kann es eigentlich nicht liegen. Der Premio Balzan, mit dem jedes Jahr vier Wissenschaftler in wechselnden Fachgebieten ausgezeichnet werden, ist mit jeweils 750 000 Schweizer Franken (ungefähr 620 000 Euro / Stand Dez. 2014) ausgestattet. Das ist einer der höchst dotierten internationale Kultur- und Wissenschaftspreis überhaupt. Und doch spielt der in der akademischen Welt hoch geschätzte Preis der Internationalen Balzanstiftung (Mailand/Zürich) in der öffentlichen Wahrnehmung nicht die Rolle, die ihm gebührt. Dabei führt die Wahl der Themen und der Preisträger bis in den Alltag. In Rom wurde vom italienischen Staatspräsident Giorgio Napolitano etwa ein Biologe wie der Amerikaner David Tilman mit dem Premio Balzan 2014 für seine Beiträge zur Ökologie der Pflanzen ausgezeichnet, in denen es um die Auswirkungen der Biodiversität auf die Welternährung geht. Anders als der Nobelpreis prämiert die Balzanstiftung sowohl Geistes- als auch Naturwissenschaftler. Diesmal den kanadischen Philosophen Ian Hacking und den amerikanischen Mathematiker Dennis Sullivan. Der Preisträger für Archäologie, der Italiener Mario Torelli, zeigte sich in seiner Dankesrede durchaus polemisch gegenüber der Kommerzialisierung von Kultur und einer Kulturpolitik, die sich in purem Management erschöpft. Und der Preis wechselt jedes Jahr die Fachgebiete, für die die […]

DER BALZANPREIS MACHT VON SICH REDEN